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BORG MistelbachAktuellesSparkling Science Projekt „PowerStreams“ – der Bach ruft

Sparkling Science Projekt „PowerStreams“ – der Bach ruft

Von 8.-10.4. arbeitete die 7Cn unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Gabriele Weigelhofer und Betreuung von BORG-Professorin Mag. Annette Hale im Freiland am Sparkling Science Projekt „PowerStreams“. Dies ist das mittlerweile 3. Sparkling Science Projekt mit Beteiligung des BORG Mistelbachs.

In dem Projekt soll die Selbstreinigungskraft des Rußbaches im Kreuttal, einem stark nährstoffbelasteten aber nicht vollständig regulierten Gewässer, untersucht werden. Um diese zu bestimmen, werden Nährstoffe, die 7Cn übernahm die Messung von Ammonium und Phosphat, in drei unterschiedlichen Konzentration in den Bach eingespeist und deren Folgekonzentration in einem 300 Meter langen Bachabschnitt in 25 Meter Abständen gemessen. Verringert sich die Konzentration im Lauf des Abschnitts, zeigt dies an, dass der Bach sich selbst reinigen kann. Von Studenten des WasserClusters Lunz werden noch weitere Parameter (u.a. Enzymaktivität, Freisetzung von Treibhausgasen und Analyse des Bachsediments) bestimmt, wofür die 7Cn, zusätzlich zu ihren eigenen Untersuchungen, die nötigen Proben entnahm.

Nachdem die SchülerInnen in zwei Laboreinheiten im Laufe des Schuljahres gelernt hatten, wie die Konzentration von Ammonium und Phosphat in aufbereiteten Proben photometrisch bestimmt wird, ging es jetzt ins Freiland, um aus dem Rußbach Wasserproben für das Projekt zu entnehmen.

Bei leider nasskaltem Wetter lernten die SchülerInnen am Mittwoch die nötigen Arbeitsschritte kennen, indem der gesamte Ablauf der Probenentnahme am Mistelbach zwischen der Kaserne und der Zayamündung geprobt wurde. 
Es galt vielfältige Aufgaben zu erledigen - die Strecke ausmessen, die Grundleitfähigkeit des Mistelbaches messen, Grundproben entnehmen und filtrieren, mithilfe einer Kochsalzlösung bestimmen, wie lange es dauert, bis eingespeiste Nährstoffe vom Punkt der Einspeisung den Anfang bzw. das Ende der Probenentnahmestrecke erreicht haben, die zu bestimmenden Nährstoffe einspeisen und nach erfolgter Einspeisung wieder die Leitfähigkeit bestimmen und alle 25 Meter Proben entnehmen und filtrieren, Sediment entnehmen und aufbereiten (sprich in den Bach klettern, Schlamm buddeln und diesen dann aussieben) sowie die Größe von 50 Steinen im Bachbett vermessen , die mittlere Durchflussrate bestimmen und die vielleicht „ekeligste“ Aufgabe – Bewuchs auf Steinen im Bachbett auf einem 3x3 cm großen Feld abkratzen, um die Enzymakitvität bestimmen zu können.
 Vermutlich vom kalten Wetter angetrieben, arbeiteten die SchülerInnen flott und effizient und konnten den Probedurchgang sehr rasch bewältigen.
Bei deutlich freundlicherem Wetter traf sich die 7C ausgerüstet mit Gummistiefeln, Picknickdecken und Campingsesseln am Donnerstag beim Rußbach im Kreuttal. Dort wurden die oben erwähnten, am Vortag eingeübten Arbeiten durchgeführt. Die Arbeit stellte sich wegen des meandrierenden Bachabschnitts als nicht immer einfach heraus – trotz Gummistiefeln wurden so manche Füße nass – doch die Arbeitsgruppen führten ihre Aufgaben verlässlich durch.
Da die Arbeit auf mehrere Kleingruppen aufgeteilt war, blieb viel Zeit für „chillen“, picknicken, in der Sonne faulenzen, Baumbrücken überqueren, Brücken bauen und plaudern. Insgesamt war der Tag sehr gemütlich, aber auch ertragreich.

Am Freitag wurden dann im Chemiesaal des BORG die am Vortag filtrierten Proben aus dem Rußbach auf Ammonium und Phosphat untersucht. Durch ein kleines Malheur konnte zwar die Ammoniumbestimmung nur mit einem handelsüblichen Testkit durchgeführt werden, die Phosphatbestimmung lief allerdings reibungslos ab. Die 7C kann stolz auf sich sein – die SchülerInnen haben so gut gearbeitet, dass die Einspeisungsversuche und die erzielten Werte für die Phosphatbestimmung von Dr. Weigelhofers StudentInnen direkt verwertet werden können. Die Ergebnisse wurden von Dr. Weigelhofer vorgestellt und besprochen.
In einem abschließenden Gespräch stellte Dr. Weigelhofer das Gesamtprojekt vor, damit die 7C ihren Beitrag besser einordnen konnte. Dabei ging es auch um den größeren Kontext, etwa welche Konsequenzen die massive Nährstoffüberlastung in Weinviertler Gewässern mit sich bringt.
Am Ende des Tages bekamen die SchülerInnen noch die Aufgabe. zu einem kleinen Experiment eine mögliche Versuchsanordnung zu entwickeln. Dabei zeigten sie nicht nur Kreativität, sondern auch, dass sie die wesentlichen Aspekte des wissenschaftlichen Arbeitens verstanden haben.
Durch das Projekt PowerStreams bekam die 7C einen direkten Einblick in die wissenschaftliche Forschung – Die SchülerInnen mögen vielleicht ihren persönlichen Beitrag nicht als sehr arbeitsintensiv eingeschätzt haben, aber sie konnten sehen, wie viele  Teilschritte schon für ein kleines Projekt notwendig sind und wie schwierig es wird, wenn nicht 16 Leute, sondern 3 dieselben Aufgaben erledigen müssen.

Erfreulicherweise wird aus diesem Projekt eine vorwissenschaftliche Arbeit entstehen, die die Ergebnisse zusammenfassen und analysieren wird.