Bogdan Micic darf als NÖ-Zweiter an der Bundesolympiade teilnehmen
Die Philosophieolympiade ist eine internationale Wettbewerbsreihe. Dabei treten Schülerinnen und Schüler aus ganz Europa einmal pro Jahr in Form eines Essay-Wettbewerbes in einen philosophischen Wettstreit. Das BORG Mistelbach nahm auch heuer wieder erfolgreich an der niederösterreichischen Landesausscheidung in Krems teil. Bogdan Micic (8c) konnte unter 36 TeilnehmerInnen den 2. Platz erreichen und sich so für den Bundesbewerb im April qualifizieren.
Nach einer schulinternen Vorausscheidung im Dezember, bei der 12 SchülerInnen aus allen Jahrgängen des BORG Mistelbach vertreten waren, kamen die drei Erstplatzierten, Bogdan Micic, Dominik Gail und Theresa Dunkl in Begleitung von Prof. Robert König am 30. und 31.1. nach Krems mit. Das vierstündige Essayschreiben fand, wie schon in den Vorjahren, wieder am IMC Krems statt.
Die SchülerInnen sollten aus einem von vier philosophischen Zitaten auswählen und in den ihrer Wahl folgenden 240 Minuten einen Essay dazu verfassen. Die Zitate handelten vom Alleinsein im sozialen Netzwerk (Slavoj Zizek), von der Frage des endgültigen und abgeschlossenen Wissens (Judith Butler), von den Machtverteilungen zwischen Staat und Privatpersonen (Friedrich Nietzsche) und von der Möglichkeit/Unmöglichkeit von Gewaltfreiheit (Mahatma Gandhi). Im Anschluss begann ein für die SchülerInnen organisiertes Nachmittagsprogramm, während die mitgereisten BegleitlehrerInnen über knapp 5 Stunden die Essays einer kritischen Beurteilung samt Punktevergabe gemäß philosophischer Originalität, eigenständiger Gedanken und Textkohärenz unterzogen. Da die SchülerInnen wie immer unter Pseudonym geschrieben hatten, blieb eine gewisse Objektivität der LehrerInnen gewahrt, insofern keineR unter ihnen seine eigenen SchülerInnen erkennen konnte. Es folgte sodann ein Abendvortrag zu Albert Einstein, organisiert von der Kremser Humanistischen Gesellschaft.
Nach folgender Übernachtung in einer Herberge fand am zweiten Tage die Siegerehrung statt, bei der sich erst lüftete, welche SchülerInnen sich hinter welchem Pseudonym versteckten. Theresa Dunkl und Dominik Gail konnten sich im guten Mittelfeld platzieren, Bogdan Micic, dessen Name bis zur vorletzten Nennung der Platzierten noch nicht gefallen war, mit einem Essay zu Judith Butler den zweiten Platz sichern. Bogdan wird daher im April 2017 am Bundesbewerb der Philolympics in Wien teilnehmen können.
Im Zentrum der ganzen Veranstaltung stand aber für die SchülerInnen einmal mehr nicht der Bewerb selbst, sondern der Austausch mit gleichgesinnten Geistern, wie Bogdan Micic zusammenfasst: "Als sich die Teilnehmer abends noch zu einer netten Runde zusammengesetzt hatten, zeigte sich ausgelassene Stimmung. Scheinbar muss uns die Gemeinsamkeit, dass wir alle gerne über philosophischen Fragestellungen grübeln, schon in wenigen Stunden zusammengeschweißt haben. Anders wäre die Offenheit und Herzlichkeit, oder Offenherzigkeit, die den Raum erfüllte, nicht zu erklären gewesen."
So zeigten die Philolympics in Form des NÖ-Landesbewerbes 2017 einmal mehr, dass sie eine gern gesehene Plattform für junge Denkerinnen und Denker bilden, einander kennenzulernen, sich miteinander auszutauschen und gemeinsam eine freudige Zeit zu erleben.