Im Vorfeld des Nationalfeiertags und gleichzeitig im Rahmen der Aktion "Österreich liest" erlebten die insgesamt 160 SchülerInnen der 7. und 8. Klassen des BORG Mistelbach zwei Unterrichtsstunden der besonderen Art. Direktorin Isabella Zins hatte den bekannten TV-Journalisten ("Report", "Menschen und Mächte" u.v.m.) und Autor an die Schule eingeladen, um den Jugendlichen die österreichische Geschichte - ausgehend von seinem aktuellen Buch "Schöne Tage 1914" - näher zu bringen, was ihm hervorragend gelang. ProfessorInnen und SchülerInnen zeigten sich beeindruckt von der Fachkenntnis und der lebendigen freien Vortragsgestaltung des Medienprofis. Gerhard Jelinek gab nicht nur einen tiefen Einblick in die unglückseligen Zusammenhänge, die zum 1. Weltkrieg geführt hatten, sondern stellte immer wieder Bezüge zur Gegenwart her: Manche weltweiten Konflikte von damals sind heute immer noch ungelöst und daher schuld an den Ereignissen auf den Krisenherden der Welt. Schon damals gab es eine Bankenkrise und Diskussionen um eine Steuerreform u.v.m. Das Leben der Zeit um die Jahrhundertwende wurde durch viele Anekdoten vor den Augen der jungen Leute lebendig: die technischen Errungenschaften, die tollkühnen Flugexperimente, das Alltagsleben, die Abgehobenheit der Adeligen. Und die Erkenntnis, dass sogar intellektuelle Kreise damals nicht viel von einem bevorstehenden Krieg ahnten, gab zu denken: Wieviel wissen wir heute davon, was morgen passieren könnte? Projekte wie dieses stellen jedenfalls eine wichtige Ergänzung zum Unterricht dar, darin waren sich alle Beteiligten einig, und Geschichtskenntnis ist eine wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben von reifen Menschen, die die politischen Vorgänge heute einschätzen und beurteilen können.