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Teilnahme in der Masterclass 2008

Von: Mag. Anton Grill


7 Schüler der 7Cn-Klasse nahmen am Freitag, dem 7. 3. 2008 am internationalen Projekt „Masterclass 2008“ teil. Begleitet von unserem „Meister der Physik“, Herrn Prof. Sommer, traten wir um 7:30 die Reise an das Institut für Hochenergiephysik in Wien an, wo wir um 9:00 eintrafen. Zunächst möchte ich aber ein paar Worte über das Masterclass-Projekt selbst verlieren, da sich (wie auch wir anfangs) sicher keiner etwas darunter vorstellen kann.

 

An der Masterclass nehmen Physikinteressierte und begabte Schüler im Alter von 15 – 19 Jahren teil. Es geht im Grunde genommen darum, Messergebnisse von Teilchenbeschleunigern im CERN (europäisches Labor für Teilchenphysik) bei Genf gemeinsam zu interpretieren und auszuwerten, um einen Einblick in die Welt der Elementarteilchen zu bekommen.

Das CERN ist in internationaler Zusammenarbeit gegründet worden und bietet die modernsten Teilchenbeschleuniger der Welt. In diesen Beschleunigern werden verschiedene Elementarteilchen (Elektronen, Quarks, etc.) auf extreme Geschwindigkeiten beschleunigt und gegeneinander geschossen. Beim Aufprall entstehen dabei andere, neue Teilchen, die mittels Detektorplatten registriert und analysiert werden.

Das interessante ist, dass dieses Projekt nicht nur in Österreich stattfindet, sondern an ein und demselben Tag auch noch in einigen anderen Ländern. So ist es möglich, die Ergebnisse der Auswertungen in einer internationalen Videokonferenz zu vergleichen.    

 

Doch genug der Theorie; wie gesagt sind wir um 9:00 im Institut für Hochenergiephysik eingetroffen. Nach einer kurzen Begrüßung nahmen wir, wie auch die anderen 15 Teilnehmer, an einem Vortrag über das „Standardmodell der Elementarteilchenphysik“ teil. Bereits nach kurzer Zeit machte sich Skepsis unter uns breit, da nur die wenigsten verstanden, über was der Vortragende sprach. (ein echter Teilchen-Freak eben : ).

Nach einer kleinen Pause genossen wir noch einen Vortrag über Beschleuniger und Detektoren. Was sich anfangs langweilig anhörte, war schlussendlich doch ziemlich beeindruckend: So erzeugen zum Bsp. die riesigen Magnete im LHC (Large Hadron Collider), der derzeit im CERN noch in der Fertigstellung und Erprobungsphase ist, ein Magnetfeld, das 4x so groß ist als das der Erde. Außerdem könnte man mit der freiwerdenden Energie während eines Teilchenaufpralls einen Mittelklassewagen auf mehrere tausend km/h beschleunigen.

 

Vor dem Mittagessen stand eine kleine Führung durch das Institut am Programm. Unter anderem erfuhren wir, wie die Detektorplatten für den LHC gebaut wurden. Interessant war auch ein ganz spezieller Messapparat, mit dem so genannte Teilchenschauer, die in regelmäßigen Abständen auf unsere Erde treffen, erfasst werden können. Pünktlich um 12:00 war dann der Beginn der lang ersehnten Mittagspause, in der es Grillwürstel für alle gab.

 

Als wir schließlich ungefähr wussten, was Myonen, Hadronen und Tauonen sind und welche Grafik sie im Detektor hinterlassen (Beispiele dafür gibt’s übrigens unten als Bilder), kam das „Highlight“ des Tages: In 2er-Teams begannen wir mit der Interpretation solcher Grafiken. Unsere Ergebnisse verglichen wir anschließend in einer Videokonferenz mit unseren „KollegInnen“ aus Belgien, Spanien und Italien (über die Übereinstimmung wird geschwiegen).

 

So ist der Tag am Institut für Elementarteilchenphysik trotz anstrengender Vorträge und zahlreicher Fachsimpeleien doch für alle (zu) schnell vergangen. Zum Abschluss erhielten wir noch Teilnahmeurkunden sowie „höchstes physikalisches Lob“ von unserem Hrn. Professor, der von uns übrigens während der Heimfahrt mit zahlreichen Fragen gequält wurde…

 

Markus Hofer (7Cn)