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BORG MistelbachAktuellesMedKomm-Workshop: Propaganda, Körperbilder und politische Kommunikation

MedKomm-Workshop: Propaganda, Körperbilder und politische Kommunikation

In unserem Medienzweig fand im April ein Workshop zur Frage, wie Körperbilder und Körperinszenierungen in den Medien die politische Kommunikation beeinflussen können, statt. Der Workshop wurde von Dr. Marion Wittfeld (Universität Wien) mit Unterstützung der BORG-ProfessorInnen König und Fürlinger geplant, gestaltet und an zwei aufeinanderfolgenden Terminen durchgeführt. Dr. Wittfeld forscht selbst seit Jahren an diesem Thema und brachte ihre aktuellen Erkenntnisse und Ergebnisse mit, sodass die SchülerInnen unter direktem Aktualitätsbezug an der Thematik arbeiten konnten.

Der Workshop teilte sich in zwei Abschnitte:

1) Historische Medienkunde und Analyse von propagandistischer Körperinszenierung am Beispiel des Nationalsozialismus

Zuerst untersuchten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Dr. Wittfeld am historischen Beispiel nationalsozialistischer Medienpropaganda die vielfältigen Formen, in denen die Darstellung des menschlichen Körpers in den Medien zum Transport politischer Botschaften dient. Dabei lernten sie sowohl Methoden, Techniken und Formen der Inszenierung kennen, als auch die in diesen Inszenierungen versteckten Inhalte und Meinungsprägungen zu analysieren.

2) Vergleich mit der aktuellen Mediensituation

Aufbauend auf den Einsichten des ersten Teils widmete sich der zweiten Teil anhand vieler Beispiele aus der aktuellen Mediensituation den Körperbildern in Werbung, Social Media und politischer Kommunikation. Die Schülerinnen und Schüler konnten eindringlich nachvollziehen, wie sich versteckte Manipulationsformen auch in der heutigen öffentlichen Kommunikation auffinden und in Bild, Text und Ton erkennen lassen. In Form der kritischen Auseinandersetzung mit Körperdarstellungen fand so auch die Frage einer Schülerin im Workshop, ob "wir uns denn heute durch Medien noch immer so leicht beeinflussen lassen, wie die Menschen von damals" eine eindeutig bejahende Antwort.

So stand am Ende des Workshops für die Schülerinnen und Schüler der selbst erarbeitete Aufruf, sich stets in genauer und kritischer Weise mit vermeintlich "normaler" und "gewohnter" Kommunikation in den Medien auseinanderzusetzen und die zum Teil geschickt verborgenen Beeinflussungsversuche zu erkennen und zu hinterfragen. Sie äußerten nach diesen ersten Einblicken in das Thema auch den ausdrücklichen Wunsch nach einer Vertiefung der Thematik im Unterricht durch zukünftige Projekte.