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BORG MistelbachAktuellesDigitale Kompetenz im Unterricht? - mal anders

Digitale Kompetenz im Unterricht? - mal anders

Viel ist derzeit vom Zeitalter der Digitalisierung die Rede. Gerade über Notwendigkeiten und Hindernisse der Beteiligung digitaler Instrumente im Schulunterricht herrscht in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Pädagogik eine rege Diskussion. Abseits von solch großen Fragen unserer Zeit haben die drei BORG-Schüler Florian Eder, Elias Mayer und Schulsprecher Philipp Freudenberger (alle 8A) in Zusammenarbeit mit der Direktion die Herausforderung "Smartphone im Unterricht" ganz anders in Angriff genommen. Die drei zogen sich einige Tage in ihre Werkstatt zurück und zimmerten für jede Klasse des BORGs Mistelbach eine optionale Handy-Ablegebox, die im Unterricht von LehrerInnen und SchülerInnen benutzt werden kann, um dort für die Dauer der Stunde ihre Smartphones zu verstauen.

Der Grund? Viel zu oft erweist sich das Smartphone durch sein drängendes Aufblinken, Vibrieren und andere Ablenkungen als störend für Konzentration, Aufmerksamkeit und Stundengestaltung. Zu einer ausgeprägten digitalen Kompetenz gehört es daher in den Augen sowohl der Schulleitung, der LehrerInnen, als auch der SchülerInnen, auch zu wissen, wann man ein solches Instrument lieber mal beiseite legt, um sich anderen Dingen widmen zu können. Erste Erfahrungen mit der Handybox im Unterricht stießen bei allen Beteiligten auf sehr positiven Widerhall. Schließlich ist es den ProfessorInnen im gemeinsamen Gestalten des Unterrichts und Absprache mit den einzelnen Klassen weiterhin möglich, auf die Smartphones zurückzugreifen, allerdings in geplantem, pädagogisch sinnvollem Maß und Ziel.

Direktorin Isabella Zins hierzu: "Mir geht es um Bewusstseinsbildung unter SchülerInnen und Lehrkräften. Ich nutze mein Handy selber sehr oft und weiß um die Gefahr der fehlenden Abgrenzung und dauernden Ablenkung. Die Handybox in jeder Klasse dient den SchülerInnen quasi als Selbstschutz vor Dauer-Ablenkung und als Selbstschutz vor Schäden, deren Dimension wir alle heute noch nicht abschätzen können. Neurowissenschafter warnen bereits eindringlich davor: Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit, weniger Schlaf etc.. Gleichzeitig ist das Handy als wichtiges "Werkzeug" jederzeit greifbar und kann verwendet werden, wann und wo dies sinnvoll ist. Ich bin schon gespannt auf die Erfahrungsberichte nach dem 1. Semester."

 

Prof. Robert König